Auszug aus einer Aufgabe zur Wappenanalyse:

Für eine neu zu gründende Großgemeinde soll ein Wappen entworfen werden. Als Wappenhalter sind zwei nackte bärtige Männer gedacht. Bitte erläutern Sie den heraldischen Hintergrund dieser Männerfiguren, die auf vielen verschiedenen Wappen eine Funktion als Wappenschildhalter besitzen?


Bei den nachgefragten Männerfiguren handelt es sich um die sogenannten "wilden Männer". Sie sind halbtierische Waldbewohner aus den überlieferten Sagen in Ostdeutschland und den slawischen Gebieten. Also Riesengebirge, Schlesien, Slowakai und ähnliche Gegenden. Man kann sich als Beisielfigur hier den sagenbekannten Rübezahl vorstellen.

Gemeint sind personifizierte Naturgeister und andere heidnische Waldfiguren, die auch heute noch an vielen Schlössern als Verzierungen angebracht sind. Oftmals auch mit Hörnern bzw. angedeuteten Hörnern, als Fruchtbarkeitszeichen. Diese Figuren an den Schloßsimsen sind mit diesen Männern auf dem Wappen bzw. an der Stelle der Wappenhalter völlig identisch.

In der Heraldik (Wappenkunde) werden diese "Gestalten" gern als Wappenhalter verwendet. Der Hintergrund ist ein uralter Glaube, daß man damit den Schutz der Naturwesen und ihrer Gehilfen für das so bezeichnete Land, die durch das Wappen dargestellte Familie in Anspruch nehmen möchte.


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