Auszug aus der Namensanalyse des Nachnamens Winkler:

Der Familienname Winkler ist wie die meisten Familiennamen eine Berufs- oder Standesbezeichnung. Die Zugehörigkeit zu einem (Berufs-) Stand spielte in früherer Zeit eine herausragende Rolle. Daher hatte es primäre gesellschaftliche Bedeutung, diese Standesbezeichnung als -quasi- Familiennamen an die Nachkommen zu vererben.

Ein Winkler war jemand, der anstelle des Tischlers, des Schmiedes oder des Steinmetzes gerufen wurde, wenn die Arbeit derselben nicht notwendig war, „weil dasz auch der winckler machen künnt.“

In seiner urkundlich frühesten Form taucht Winkeler in Familiennamen aus Basel (1283, 1288) und in Breslau (mhd. Namenbuch, 1366) auf. Sonst findet sich diese ursprüngliche Form des Namens Winkler nur noch im niederdeutschen oder niederrheinischen und bei den im nördlichen Deutschland lebenden. „Winkler“ nannte sich auch eine religiöse Sekte, die sich zum Anfang des 15. Jahrhunderts in Straßburg versammelte. Hier bezog sich der Name „Winkler“ auf das elsäßische und steirische „Winkeladvokat“, also jemand, der ohne Befugnis die Rechtsgeschäfte anderer führt.

Winkler als Ableitung von Winkel und im Sinne von Kramladen, bedeutet Krämer. (Wie auch in Übereinstimmung mit dem niederländischen „Winkelier“.) Winkler wird aber auch der Künstler genannt, der besonders eckige und steife geometrischen Formen benutzt (Also auf Schnörkel und alles Unzweckmäßige verzichtet); Als Bezeichnung für ‘Novize’ in manchen Freimaurerlogen wird „Winkler“ ebenso verwendet, wie uns die Winkel als Rangabzeichen beim Militär oder ähnlichen Organisationen bekannt sind. Desto mehr Winkel, desto höher der Dienstgrad.

Doch kommen wir zurück zu der Berufsbezeichnung Winkler, die ursächlich für Ihren Namen ist. Als Konstrukteur von Brücken, Stegen oder Zäunen ohne künstlerischen Aspekt, wurde der Winkler gerufen, während die feinen, repräsentativen Brücken vom Kunstarchitekten entworfen und gebaut worden. Ein Eintrag im Baumeisterbuch der Stadt Nürnberg bezeugt dieses:

„so soll der stat paumeister den stege machen lassen pei dem winckler an der ledergassen über die rinnen doselbst (So soll der Stadtbaumeister die Stege über die Rinnen, vom Winkler an der Ledergasse machen lassen)

Ein Winkler hatte also teilweise ganz ähnliche Arbeitsaufgaben wie ein z. B. Tischler, war aber nicht gezwungen, auf die Schönheit und Anmut seiner Arbeit zu achten, sondern sein Augenmerk nur auf die Nützlichkeit und Zweckdienlichkeit derselben zu legen. Ein Handwerk, das auf alle Schnörkel und Verzierungen verzichtete.

Manchmal wurde der Name Winkler etwas abschätzig benutzt, in dem Sinne von jemandem, der nur vorgibt etwas zu können, aber nicht das selbe Geschick (Berechtigung) besitzt, wie der tatsächliche Meister. Winkler wurde auch scherzhaft für „Lehrling“ oder „Novize“ (Orden, Freimaurerloge) benutzt, um anzuzeigen, daß er noch lange kein Meister sei.

Die symbolanalytische Auswertung des Namens ergibt folgendes Schema ...


Fordern Sie hier die vollständige oder ihre eigene Namensanalyse an: Namensanalyse in Auftrag geben »