Auszug aus der Namensanalyse des Nachnamens Strunz:

Der Familienname Strunz ist im gesamten deutschen Sprachgebiet – besonders im niederdeutschen und mitteldeutschen Raum – bekannt. Der Name leitet sich aus einer verächtlichen Bezeichnung her, mit welcher eine Frau für gewisse Untugenden (auch frotzelnd) belegt bzw. verächtlich gemacht wurde. Der Name bzw. Bezeichnung: „Strunzerin“ ist bei Frauen bereits vor dem 16. Jh. belegt, wie die gleichmeinende Bezeichnung bei Männern: „Strunz“.

Die tatsächliche Bedeutung des Namens und des Wortes Strunz bzw. Strunzerin ist: „Streuner“ bzw. „umherstreunender Mensch“.

Strunz, Strunze (auch Strunzel, Strunsel und vereinzelt: Stranze oder Strenze) ist entweder eine allgemeine verächtliche Benennung – oder regional wechselnd eine Schelte für bestimmte Untugenden. Diese Variationen sind bereits in den ersten lexikalischen Belegen zu finden, weshalb ihre Deutung unzweifelhaft ist.

Das Bedeutungselement des Hochmutes und des Stolzes, welches Strunzen und Strunzern zu eigen ist, kann jedoch nicht literarisch belegt werden – obwohl die verschiedenen regionalen Dialekte noch weitere Bedeutungsschattierungen aufweisen. Strunz(e) in Bezug auf eine weibliche Ansprechperson genannt heißt in erster Linie: „müßig“ oder „träge“, „müßig umherschweifend“ – aber auch: „schmutzig“, „unordentlich“, „schlecht gekleidet“ oder auch „stark-derb“ und „garstig-alt“.

Beispiele:

Baldt spricht sie zu den Mägden ihr: Wollan ihr Struntzen, folget mir (A. Tharäus, Klage der Gerste - 1609)

Auf dem Puckel haben zwey solche Struntzen nicht Raum (Chr. Weise Jephta 1680 ; 123)

Es waren ein paar grosse Strunzen von 18 und 20 Jahren (J. T. Hermes - Für Töchter edler Herk. 3 - 1787 ; 40)

Von der derben Körpergestalt eine Strunze. Sie könnte Kirchen feil tragen. (Wander, Sprichworte 4, 925)

Mich dünkt, ich seh so einen ungezogenen Balg in einer Gesellschaft, oder eine verzogne Strunze (Enfant Gate - J. T. Hermes - Sophiens reise (1778) 3, 225; 4, 266)

Als „häßlich-alt“ jedoch meist in der Form Strunzel oder Strunsel:

Alt bin ich wohl, doch keine Strunzel (Ayrenhoff w. 5, 40, 17;)

Ihr Familienname Strunz ist nun die männliche Form, desselben Bedeutungsinhaltes und meint in Bezug auf den männlichen Namensträger: „grober, ungehobelter Kerl“.

Die Namenkunde weist in Bezug auf den Namen Strunz zusätzlich auf eine Herleitung von Strumpf bzw. Stumpf und Stummel hin. Dies ist ein bildlicher Vergleich für einen nicht gut gewachsenen Menschen (im übertragenen Sinne auch: ein nicht gut geratener Charakter) – äußerlich zumeist kurz und untersetzt. So wurde auch ein Baumstumpf zuweilen als „Strunz“ bezeichnet.


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